Vorspur oder positive Vorspur |
Der Abstand der Räder zueinander ist vorn
-A- kleiner als der Abstand
-B- hinten (-C-
Fahrtrichtung). |
Um einseitigen Reifenverschleiß zu vermeiden, muss darauf
geachtet werden, dass sich die Radstellung innerhalb der vom
Fahrzeughersteller vorgeschriebenen Toleranz befindet. Die
häufigste Abweichung der Radeinstellung tritt aufgrund von
äußeren Einwirkungen auf, z. B. eine harte Berührung mit dem
Bordstein beim Parken. |
Bei einer Vermessung der Achsgeometrie kann festgestellt
werden, ob die Radeinstellung innerhalb der vorgeschriebenen
Toleranzen liegt oder ob eine Korrektur der Radstellung
erforderlich ist. |
Werden "Tieferlegungs-Kit" und/oder Leichtmetallräder vom
Zubehör verwendet, die nicht vom Fahrzeughersteller empfohlenen
sind, kann es zu Radstellungen kommen, die von der konstruktiv
vorgegebenen Radstellung abweichen. |
Auch wenn die Einstellung der Achsgeometrie während der
Fahrzeugvermessung bei stehendem Fahrzeug in Ordnung ist, kann
es durch die veränderte Standhöhe und Position der Räder im
Fahrbetrieb zu einem veränderten Bewegungsablauf der
Radaufhängung kommen. |
Der ungleichmäßige Verschleiß ist damit vorprogrammiert. |
Ungeeignete Verwendung der
Niveaueinstellungen des Luftfederfahrwerks |
Die Verwendung des Offroad-Levels wird nur für das Fahren im
Gelände empfohlen! Die permanente Nutzung des Offroad-Levels im
normalen Straßenbetrieb kann zu erhöhtem Reifenverschleiß führen,
da die veränderte Standhöhe die Radstellung gegenüber dem
Straßen-Level verändert. |
Um das Auftreten von einseitigem Reifenverschleiß zu
verhindern, ist einerseits eine korrekte Einstellung der
Achsgeometrie und andererseits ein bestimmungsgemäßer Gebrauch
des Fahrzeugs sicherzustellen: |
Eine gute Wartung von Fahrzeug und Reifen hilft
Reifenverschleiß vorzubeugen. Dabei sind insbesondere die
folgenden Hinweise zu beachten: |
Die vorgeschrieben Mindestreifenfülldrücke müssen
eingehalten werden. |
Ein unterschiedlicher Verschleiß an Vorder- und Hinterachse
ist je nach Fahrweise nicht zu vermeiden. Diesem Umstand kann
durch regelmäßiges, achsweises Tauschen der Räder
entgegengewirkt werden. Dazu bietet sich zum Beispiel der
turnusmäßige Wechsel von Sommer- auf Winterreifen und zurück an.
Dieser Wechsel hat gleichzeitig den positiven Nebeneffekt, dass
alle Reifen gleichzeitig verschlissen sind und ein komplett
neuer Reifensatz montiert werden kann. Dies vermeidet die
Verwendung unterschiedlicher Reifenprofile auf den beiden Achsen,
was negative Auswirkungen auf das Fahrverhalten haben kann. |
Insbesondere bei sehr ruhiger Fahrweise ist die Bildung
eines Sägezahns ein normales Verschleißbild
→ Kapitel. Dies kann zu einem erhöhten Abrollgeräusch
führen, das aber mit abnehmender Profiltiefe in der Regel wieder
geringer wird. Bei leichter Sägezahnbildung oder wenn der
Sägezahn noch im entstehen ist, ist ein achsweises Tauschen der
Räder in der Regel ausreichend. Bei stärkerer Sägezahnbildung
sollten die Räder gemäß
→ Kapitel so getauscht werden, dass ihre Laufrichtung
umgedreht wird. Dies gilt nicht bei laufrichtungsgebundenen
Reifen! |
Bei einigen Reifenprofilen kann optisch der Eindruck eines
vorzeitigen Verschleißes entstehen: Wenn sich
Winterreifenlamellen oder Profilierungseinschnitte abgefahren
haben, bleiben nur noch kompakte Profilblöcke ohne Negativanteil
stehen, die den Eindruck eines abgefahren Reifens vermitteln. In
diesem Fall muss die Restprofiltiefe in jeder Profilrille
gemessen werden. Ist diese größer als die gesetzlich geforderte
Mindestprofiltiefe (Deutschland 1,6 mm; es wird empfohlen
Winterreifen ab einer Restprofiltiefe von 4 mm nur noch im
Sommerbetrieb zu benutzen [Vorschrift in Österreich]), kann der
Reifen ohne Einschränkungen weiter verwendet werden. |
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